KULTURDIALOG

Hoffnung durch Kultur: Kostenlose Opernaufführungen in Athen

Katharina Luise Kittler

In Athen ist ein Opernbesuch kein Luxusgut mehr. Die Opernsängerin Myrsini Margariti zieht mit der Griechischen Nationaloper durch Athen, der Eintritt ist kostenlosDie sogenannte „Suitcase Opera“ (deutsch: „Kofferoper“) ist flexibel und mobil. Bühnenbild, Kostüme und Requisiten sind bei der eineinhalbstündigen Aufführung, die normalerweise drei Stunden dauert, längst nicht so aufwendig. Unterstützt wird das Projekt von der Stavros Niarchos Stiftung. Myrsini Margariti singt die Zerlina in Mozarts Oper Don Giovanni.

Für ihre Auftritte im Rahmen der griechischen Staatsoper in Athen bekommt Myrsini Margariti keine hohe Gage. Die Not der griechischen Bevölkerung treibt sie trotzdem an für wenig Geld an verschiedenen Orten in Attika aufzutreten. Ausgebildet wurde die Sopranistin in Salzburg. Von 2006 bis 2009 sang die gebürtige Griechin an der Oper in Halle.

Initiiert wurden die kostenlosen Don Giovanni Aufführungen von der Stavros Niarchos Stiftung. Die Stiftung unterstützt weltweit soziale und kulturelle Projekte, darunter auch das neue Kulturzentrum in Athen. Dieses wird 2016 eröffnet. Am Stadtrand Athens entstehen ein neues Opernhaus, eine Bibliothek und Grünanlagen.

Die Aufführung von Don Giovanni am 11. Dezember 2013 in der Municipal Bibliothek in Athen gab den Startschuss für das rund 600 Millionen teure Projekt. Bis zur Eröffnung des Zentrums organisiert die Stavros Niarchos Stiftung mehrere Opernaufführungen. Die Aufführungen werden an verschiedenen Orten Athens und Attikas stattfinden. Parallel dazu finden Diskussionsrunden, Lesungen und ökologische Exkursionen statt. Die griechische Bevölkerung soll somit kostenlosen Zugang zu Kultur und Bildung bekommen und Hoffnung schöpfen in Zeiten der Krise.

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